02.09.2025

Wann kommt eine neue Sinnflut?

.
Bild vergrößern
.

Aktueller Stand zur Zukunft des Schwimmbades

Die Zukunft der Therme Sinnflut ist weiterhin das populärste politische Thema in Bad Brückenau. Obwohl die Stadt hierzu in jüngster Vergangenheit keinen neuen Sachstand öffentlich kommuniziert hat, geht die Suche nach einer für Bad Brückenau praktikablen Schwimmbad-Variante weiter. In Zeiten knapper kommunaler Kassen ist dabei ein besonderer Spagat zu leisten: attraktiv, aber (im Betrieb) bezahlbar muss ein neues Schwimmbad sein.

Auf Wunsch der Stadt hat das Architekturbüro Brückner&Brückner neben dem Modell Therme, das einst mit Hilfe von vier Förderprogrammen realisiert werden sollte, auch die Varianten Sportschwimmbad und jüngst Freibad+ und Naturschwimmbecken untersucht, um sich auf die Suche nach dem passenden Schwimmbad zu machen. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht die Herausforderung, vor der die Stadt steht: Die Investitionskosten liegen netto bei ungefähr 32 Millionen Euro (Therme), 24 Millionen Euro (Sportschwimmbad), zehn Millionen Euro (Freibad+) und knapp fünf Millionen Euro (Naturschwimmbecken). Hinzu gesellen sich die Kosten für den Abriss des Bestandsgebäude inklusive der Sauna, die bei netto circa zwei Millionen Euro liegen.

Ist ein neues Schwimmbad eines Tages fertiggestellt, muss dann auch der Betrieb über viele Jahre gesichert stattfinden können. Jährlich würde somit eine hohe Summe als Liquiditätszuschuss in Betrieb und Unterhalt des Bades fließen.

Wie hoch dieser Zuschuss für die freiwillige Leistung Schwimmbad ausfallen darf, wie der Betrieb organisiert wird, welche Förderprogramme in Frage kommen und kombiniert werden können und wie das Grundstück weitergeführt wird, wird nun in Gesprächen mit allen Akteuren – von der Stadt über die Stadtwerke, das Architekturbüro, das Landratsamt bis hin zu Bund und Land – erörtert werden.

Auch der Besuch bestehender Kommunalbäder steht auf dem Programm. Ende August besuchte Erster Bürgermeister Jan Marberg zusammen mit Bauamtsleiter Thorsten Grament und Stadtwerke-Geschäftsführer Torsten Zwingmann auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel das Drei-Flüsse-Bad in Gemünden. Mit den Verantwortlichen wurde sich vor Ort zum Werdegang, der Fördermittel-Organisation und zum betrieblichen Ablauf des Bades ausgetauscht. Diese Erfahrungswerte aus der Praxis liefern wiederum Erkenntnisse und Informationen, die bei der Planung des eigenen Vorhabens von enormer Hilfe sein können.

Ist eine neue Sinnflut also bereits in Sichtweite? Das ist klar zu verneinen; Es sind noch zu viele, teils komplexe Fragen zu klären, die hieb- und stichfest beantwortet werden müssen, unter Berücksichtigung der fordernden finanziellen Rahmenbedingungen und möglicher Förderkulissen.

Wird es jemals wieder eine Sinnflut geben? Die Zeichen stehen nicht schlecht, aber man wird sich darauf einstellen müssen, dass eine neue Sinnflut – gewissermaßen eine Sinnflut Neo – ein deutlich abgespeckteres Bad sein wird als das bekannte, bis Ende 2023 in Betrieb befindliche. Wie es dennoch attraktiv, aber bezahlbar bleibt, werden wir in den kommenden Wochen abzustecken versuchen. Die Ergebnisse werden anschließend in einer Bürgerversammlung präsentiert, zu der die Stadt rechtzeitig einladen wird.

Sie möchten Ihre Gedanken zur Therme Sinnflut mitteilen oder haben eine gute Idee zum Schwimmbad? Schreiben Sie Bürgermeister Jan Marberg eine Mail an buergermeisteramt@bad-brueckenau.de – vielen Dank für Ihre Einsendung!