Georgi-Sprudel Bad Brückenau als medizinische Trinkkur verordnungsfähig

Dr. Rainer Matejka, Malteser Klinik von Weckbecker

Dr. Rainer Matejka, Malteser Klinik von Weckbecker

Als erstes Heilwasser in Bayern wurde der Georgi-Sprudel, Bad Brückenau, von den gesetzlichen Krankenkassen als verordnungsfähig anerkannt. Die Anwendungen erfolgen im Rahmen einer individuell durch den Badearzt festgelegten Trinkkur.

„Calcium-Natrium-Chlorid-Sulfat-Hydrogencarbonat-Säuerling“ so wird die Brückenauer Georgi-Sprudel klassifiziert. Hinter diesem Zungenbrecher verbergen sich eine ganze Reihe von Wirkungen und Indikationen. Gemäß Gutachten des bekannten Balneologen Prof. Dr. Christoph Gutenbrunner, Hannover, entwickeln calciumhaltige Mineralwässer günstige Effekte auf Schleimhautoberflächen im Verdauungstrakt: durch gewebsabdichtende Effekte wird entzündlichen Reizungen entgegengewirkt. Gleichzeitig wirkt es sekreteindickend. Nachgewiesen ist auch eine erhöhte Aktivität von Immunzellen und ein tendenziell antiallergischer Effekt.

Dem Magnesiumgehalt kommen entkrampfende, leicht blutdrucksenkende und vegetativ entspannende Effekte zu. Zusammen mit Calcium unterstützt Magnesium den Knochenstoffwechsel, an dem sowohl Calcium als auch Magnesium als maßgebliche Mineralstoffe beteiligt sind.

Der hohe Sulfat-Gehalt generiert eine stimulierende Wirkung auf die Gallenflüssigkeit, gleichzeitig wird die Flüssigkeitsaufnahme über die Darmwand gebremst. Dadurch verbessert sich die Verdauungsleistung, was sich insbesondere bei Verstopfungsneigung positiv auswirkt.

Hydrogencarbonat wirkt regulativ auf den Säure-Basen-Haushalt und unterstützt die Nieren in der Ausscheidung von Säuren. Einige Studien zeigen zudem: basische Substanzen wie Hydrogencarbonat helfen auch einer bereits geschädigten Niere, länger funktionsfähig zu bleiben.

Neben den vorgenannten Effekten, sind durch Anwendung der Georgi-Sprudel auch leicht cholesterinsenkende Wirkungen, eine Steigerung der Harnsäureausscheidung und Anregungen des Harnflusses zu erwarten – günstig v.a. bei urologischen Krankheitsbildern. Wegen des recht hohen Natriumchloridgehaltes (Kochsalz) wird niedrigem Blutdruck und Kollapsneigung entgegengewirkt.

Zusammenfassung bevorzugte Indikationen:

  • Calciumsubstitution bei Calciummangel bzw. erhöhtem Bedarf
  • Unterstützende Behandlung bei Osteoporose
  • Unterstützende Behandlung bei Magnesiummangel und erhöhtem Magnesiumbedarf (z. B. Krämpfen, Herz-Rhythmus-Störungen, Osteoporose)
  • Unterstützende Behandlung von Harnwegsinfekten
  • Funktionelle Störung der Gallenwege – sogenannte Dyskinesien
  • Störungen der Darmfunktion, insbesondere Verstopfungsneigung
  • Unterstützende Behandlung der Adipositas, Diabetes Typ II
  • Ergänzende Mineralstoffzufuhr z. B. bei Sportlern oder im Wachstumsalter

Als Kontraindikationen gelten ausgeprägte Herzschwäche, bei denen generell die Flüssigkeitsaufnahme zu vermindern ist, ebenso fortgeschrittene Nierenfunktionsstörungen, insbesondere bei dialysepflichtigen Patienten. Vorsicht ist geboten bei Bluthochdruck sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

Ablauf einer Trinkkur

Die badeärztlich verordnete Trinkkur wird in der Regel zweimal täglich durchgeführt. Dabei wird über einen Zeitraum von 30 Minuten schluckweise Georgi-Sprudel getrunken, wobei die Trinkmenge individuell festgelegt wird. Die Menge kann im Verlauf der Kur auch modifiziert werden.

Einmal in der Woche findet ein 1-stündiges Arztgespräch statt.

Es wird eine Kurdauer von 3 – 6 Wochen empfohlen. Begleitende balneo-physikalische Maßnahmen ergänzen sich sinnvoll die Trinkkur.

 

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Der Text wurde von Dr. Rainer Matejka, Facharzt in der Malteser Klinik von Weckbecker erstellt.